Auch wenn wir bei Verival es uns zum Ziel gemacht haben, nur Bio-Frühstück in höchster Qualität anzubieten – so viel steht fest: Nein, Bioverfügbarkeit hat nichts mit „Bio“ zu tun. Aber womit sonst?
Bioverfügbarkeit ist ein Begriff, der wahrscheinlich vielen Menschen noch nicht bekannt ist. Wenn jemand davon gehört hat, meist im Kontext mit Arzneimitteln. So hat der Begriff in der Ernährung zwar schon einen (sehr wichtigen!) Auftrag, ist jedoch noch in den Kinderschuhen. Was bedeutet also Bioverfügbarkeit und was bringt sie uns? Diesen Fragen sind wir nachgegangen:
Was bedeutet Bioverfügbarkeit?
Grundsätzlich bedeutet der Begriff Bioverfügbarkeit Folgendes: Es ist eine pharmakologische Messgröße für den Anteil eines Wirkstoffes, der unverändert im systematischen Kreislauf, speziell im Blutkreislauf, zur Verfügung steht. So gibt diese Größe an, wie schnell und in welchem Umfang der Stoff aufgenommen wird und am Wirkungsort zur Verfügung steht.
Das klingt grundsätzlich doch sehr kompliziert. Einfacher erklärt wäre es folgend: der Körper hat gewisse „Hürden”, die Stoffe überwinden müssen. Wenn ich etwas oral einnehme, muss es verarbeitet werden. Der Wirkstoff soll aber trotzdem an der richtigen Stelle im Körper ankommen. Bioverfügbarkeit bedeutet dann, wie viel nach der Verarbeitung durch Darm, Leber oder andere dieser sogenannten „Hürden“ als effektiver Stoff am Einsatzort zur Verfügung steht. Bei intravenös verabreichten Substanzen ist die Bioverfügbarkeit automatisch 100 Prozent, da hier ja direkt in den Blutkreis eingespritzt wird. Die Bioverfügbarkeit wird meist über eine Formel berechnet.
Was bringt mir diese ominöse Bioverfügbarkeit?
Aber jetzt genug von Pharmakologie und Medikamenten. Was bringt mir dieser, zugegebenermaßen, doch etwas verwirrende Begriff der Bioverfügbarkeit im Alltag?
Grundsätzlich ist es schade, dass derzeit noch so wenig über weitere Formen der Bioverfügbarkeit gesprochen wird. In der Ernährung wird das Thema noch zu stiefmütterlich behandelt. Nichtsdestotrotz gibt es schon stichhaltige Beweise dafür, dass diese Lehre nicht irrelevant für unser Wohlbefinden ist. Ein einfaches Beispiel hierfür wäre die Karotte. Um die Bioverfügbarkeit der Vitamine in der Karotte zu steigern, braucht es Fett, da die Stoffe in der Karotte fettlöslich sind. Das bedeutet: Fett erhöht die Bioverfügbarkeit der Karotte. Nach diesem einfachen Prinzip gibt es genug andere Gemüse- und Pflanzensorten, bei denen man sehr leicht die Bioverfügbarkeit erhöhen kann. Bei vielen Gemüsearten ist es wichtig, dass man sie vorher kocht, um die maximale Bioverfügbarkeit abzurufen.
Nur die Zubereitung ist aber nicht das Einzige, was die Bioverfügbarkeit beeinflusst. So ist auch das Alter eines Menschen oder eine intakte Darmflora ein großer Bestandteil dieses Prozesses. Ebenso wichtig für die Maximierung der Bioverfügbarkeit von verschiedenen Produkten ist außerdem die Qualität dieser Produkte oder der Enzymgehalt. Wir stellen also fest, dass Bioverfügbarkeit extrem wichtig für das persönliche Wohlbefinden ist. Wenn man also etwas Acht gibt, kann man mit Leichtigkeit am meisten aus seinem Essen herausholen. Wie kann ich aber auf diese verschiedenen Dinge achten?
5 einfache Tipps, wie man die Bioverfügbarkeit von Produkten steigern kann
1. Alles beginnt beim Einkauf
Für uns gilt an erster Stelle: Frisch und lokal einkaufen. Wer viel aus dem Tiefkühlfach kauft, hat einfach nicht dieselben Voraussetzungen wie jemand, der frisch kauft. Deshalb sollte man immer versuchen, seinen Einkauf so schnell wie möglich zu verzehren. Wer seinen Einkauf lange lagert, geht das Risiko ein, dass Nährstoffe verloren gehen. Bei Obst und Gemüse beginnt mit dem Pflücken der Prozess der Respiration – ein natürlicher Prozess, der aber dazu führt, dass die Pflanze irgendwann ihre eigenen Nährstoffe benutzt, um am Leben zu bleiben. Wir empfehlen deshalb: Lokal einkaufen und schnell aufessen!
2. Eat the Rainbow
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vielfalt auf dem Teller. Der Nährstoffgehalt von Produkten schwankt ständig und hängt von der Aufzucht aber auch vom Boden ab, auf dem zum Beispiel das Gemüse wächst. Wer für saisonale Vielfalt auf seinem Teller sorgt, hat auch bessere Chancen hier das Maximum aus seinen Produkten zu holen. Unsere Empfehlung: Bio kaufen! Hier kann man davon ausgehen, dass der Boden in guter Qualität ist und nicht mit zu viel Spritzmitteln verseucht ist.
3. Richtig zubereiten
Nicht nur die Vielfalt ist wichtig. Wie bereite ich meine Produkte zu? Viele Menschen schwören auf das Mischen von Rohkost und anderen Zubereitungsarten. So ist es ratsam, nicht einfach nur alle Gemüsesorten zu kochen. Es macht durchaus Sinn, rohe Stücke unterzumischen. Die Abwechslung macht’s!
4. Kauen, kauen, kauen
Unser vorletzter sehr einfacher Tipp: Kauen! Seit Jahrzehnten sagt die Wissenschaft, dass achtsames Kauen wichtig ist, um das Optimum aus seiner Mahlzeit herauszuholen. So hält es sich mit der Bioverfügbarkeit auch: wer brav kaut, hilft somit dem gesamten Verdauungsprozess.
5. Aufs Bauchgefühl hören
Nicht nur das richtige Kauen, sondern die gesamte Verdauung spielt beim Thema Bioverfügbarkeit eine wichtige Rolle. Je gesünder die Darmflora, desto besser können Nährstoffe aufgenommen werden. Um die Darmschleimhaut möglichst entzündungsfrei zu halten, empfiehlt es sich daher, weitgehend auf Alkohol, Antibiotika und Pestizide zu verzichten, sowie einfache Zucker zu vermeiden. Jeder von uns kann außerdem bestimmt ein, zwei oder mehr Lebensmittel nennen, die er oder sie nicht so gut verträgt. Das ist ein eindeutiges Zeichen des Körpers, auf das man unbedingt achten und betreffendes Lebensmittel so gut es geht aus dem Ernährungsplan streichen sollte.
Weitere Hemmer der Bioverfügbarkeit sind übrigens Stress und ungesunde Mahlzeiten sowie regelmäßige Medikamenteneinnahme. Fazit: Wer auf sich achtet, geht ganz automatisch einen großen Teil des Weges zur maximalen Bioverfügbarkeit! 🙂