Wo liegt der Unterschied zwischen Porridge und Overnight Oats ? Beide sind ja eigentlich das gleiche, oder? – Irgendwie schon und irgendwie nicht. Auf jeden Fall sind beide beliebte Frühstücksgerichte, die nicht nur lecker schmecken, sondern auch noch gesund sind.
Sowohl Porridge als auch Overnight Oats bestehen aus den Grundzutaten Haferflocken und Wasser oder Milch , unterscheiden sich aber in ihrer Zubereitung. Außerdem werden Overnight Oats im Gegensatz zum warmen Haferbrei kalt genossen. Was du sonst noch über das Trendfrühstück wissen musst, erfährst du hier:
Was ist Porridge und woher kommt er?
Porridge ist im Grunde nichts anderes als warmer Haferbrei, der vorwiegend zum Frühstück gegessen wird. Mittlerweile hat sich der Porridge zum richtigen Foodtrend entwickelt .
Das war aber nicht immer so: Getreidebreie zählen vermutlich zu den ältesten Mahlzeiten seitdem Menschen selbst Feuer machen konnten. Vor rund 15.000 Jahren wurden viele Nomaden sesshaft und begannen mit dem Ackerbau. Historiker vermuten übrigens dass der Hafer ursprünglich aus Vorderasien stammt.
Die ältesten Funde in Europa sind vermutlich aus dem 5. Jahrtausend v. Chr: Sowohl in der nördlichen Schwarzmeerregion als auch in Polen dürfte der Hafer damals schon heimisch gewesen sein. In Mitteleuropa waren es die Pfahlbauer der Jung- und Bronzezeit, die Haferanbau nördlich des Main betrieben. Bei den alten Griechen und Römern hingegen war Hafer als Unkraut verpönt .
Sehr zu schätzen wussten nordische Völker die Pflanze: Haferbrei zählte bei den Schotten, Wikingern und Germanen schon vor Jahrhunderten zu den Grundnahrungsmitteln. Vor allem bei der Arbeiterschicht im Norden Englands stand das Porridge mehrmals wöchentlich auf dem Speiseplan.
Die in Wasser oder anderen Flüssigkeiten gekochten Haferflocken sind heute in Schottland nach wie vor eine Nationalspeise und dürfen beim Frühstück nicht fehlen. Der Brei hat hier richtig Kult: Seit 1994 findet mit dem „World Porridge Making Championship“ sogar eine eigene Meisterschaft für die beste Zubereitung statt.
So wird der Haferbrei richtig zubereitet
Für klassischen gekochten Haferbrei benötigst du nur zwei Zutaten: Haferflocken und eine Flüssigkeit deiner Wahl . Für ein sättigendes Frühstück für eine Person reichen 50 Gramm Haferflocken und rund 250 Milliliter Flüssigkeit aus. Wenn du strikt auf deine Kalorienzufuhr achtest, bietet sich Wasser an. Cremiger wird die Speise, wenn du Milch verwendest.
Du bist Veganer? Kein Problem, denn auch mit Pflanzendrinks gelingt ein warmes Frühstück ganz ausgezeichnet . Mandel-, Cashew – oder Haselnussdrink lässt die Speise nach Nüsse schmecken. Naturgemäß passt Haferdrink ebenfalls gut zu dem schottischen Nationalgericht. Exotisches Flair verleiht Kokosmilch, die wegen des hohen Fettgehalts allerdings relativ energiereich ist.
Egal für welche Flüssigkeit du dich entscheidest, die Arbeitsschritte sind gleich: Du kochst die Flocken zwei bis drei Minuten in Milch oder Wasser. Wichtig dabei ist kräftig zu rühren, damit die Speise nicht anbrennt.
Wenn du dein Frühstück gerne mit etwas Biss genießt, sind groß blättrige Haferflocken ideal. Sie bleiben nach der Kochzeit kernig. Feinblättrige Flocken hingegen werden richtig cremig . Zum Schluss garnierst du dein Porridge noch mit Beeren ( Cranberry ), frischen Früchten, Nüssen ( Haselnüsse ), Gewürzen oder anderen Toppings deiner Wahl, wie Chiasamen .
Was sind Overnight Oats?
Keine Zeit für ein gesundes Frühstück? Diese Ausrede gilt nicht wenn du Overnight Oats einmal kennengelernt hast. Wann dieser neue Trend erfunden wurde, ist nicht genau überliefert. Vielleicht entstand die Speise durch Zufall, weil jemand Porridge zubereiten wollte und dabei vergaß den Herd einzuschalten?
Die Erkenntnis daraus war vermutlich, dass Haferflocken auch in kalter Flüssigkeit aufquellen. Dafür brauchen sie jedoch länger als beim Kochen. Der Name Overnight Oats bedeutet soviel wie über Nacht eingeweichte Haferflocken. Einfach am Abend vorbereiten, in den Kühlschrank stellen und am nächsten morgen frisch genießen.
Overnight Oats – die Zubereitung
Genauso wie für warmen Haferbrei brauchst du für Overnight Oats nur Haferflocken und Flüssigkeit . Da sich Pflanzendrinks, Wasser oder Milch bei dieser Zubereitungsmethode nicht verkochen, benötigst du weniger davon. Für 40 Gramm Haferflocken sind rund 120 Milliliter Flüssigkeit erforderlich, wenn du Frühstück für eine Person zubereiten möchtest.
Du gibst die Zutaten in eine Schüssel, verrührst sie kurz und lässt sie im Kühlschrank quellen. Über Nacht eingeweicht verwandeln sich die Haferflocken ganz ohne zusätzlichen Aufwand in eine gesunde Morgenmahlzeit . Anschließend verfeinerst du den Brei je nach persönlicher Vorliebe mit einem Löffel Joghurt, Obst oder Nüssen.
Overnight Oats standen wegen ihres hohen Kaloriengehalts lange Zeit völlig zu Unrecht in Verruf. Ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Nüssen vorkommen, schützen wie man heute weiß Herz und Gefäße. In Maßen genossen machen sie dein Frühstück noch gesünder. Naschkatzen servieren Overnight Oats nach einer Nacht im Kühlschrank mit Zimt, klein geschnittenen Bananen und Schokoladenstreuseln.
Sind Porridge und Overnight Oats zum Frühstück gesund?
In kalter oder heißer Flüssigkeit eingeweichte Haferflocken schmecken nicht nur köstlich, sie liefern auch viele gesunde Inhaltsstoffe . Einer der Gründe warum Ernährungsexperten sie auch bei Diäten empfehlen ist der hohe Gehalt an Ballaststoffen. Sie sind reich an unverdaulichen Pflanzenstoffen, die im Darm auf ein bis zu 100-faches ihres Gewichts aufquellen und für ein langes Sättungungsgefühl sorgen.
Außerdem regulieren sie die Verdauung und dienen als Nahrung für die guten Bakterien deiner Darmflora. Warum immer mehr Sportler Haferbrei frühstücken liegt am hohen Magnesiumgehalt: Dieses Mineral beugt Muskelkater vor und sorgt für besseres Muskelwachstum . Außerdem sind Haferflocken eine ideale pflanzliche Eisenquelle .
Da Vitamin C die Aufnahme fördert, genießt du deinen Porridge am besten mit frischen Früchten. Das in den Haferflocken enthaltene Beta-Glucan senkt außerdem den Blutzuckerspiegel 1 und macht den Hafer zum absoluten Superfood. Regelmäßig verzehrt wirkt sich Haferbrei auch vorteilhaft auf das Hautbild aus: Zink und Biotin sind dafür verantwortlich.
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1.Mathews R, Kamil A, Chu Y. Global review of heart health claims for oat beta-glucan products. Nutrition Reviews . Published online July 30, 2020:78-97. doi: 10.1093/nutrit/nuz069